iPadOS unter Druck durch den Digital Markets Act

iPadOS unter Druck durch den Digital Markets Act

Wer einApple iPad Prokauft und einen Stylus nutzen möchte, kommt aktuell kaum am Apple Pencil Pro vorbei, denn Features wie die magnetischen Ladevorgänge oder auch die Hover-Funktion stehen Drittanbieter-Stiften nicht zur Verfügung. Das muss sich in der Europäischen Union unter Umständen bald ändern.

Die Europäische Union hat Apple über die vergangenen Jahre bereits zu zahlreichen Änderungen gezwungen.

Im April wurde das iPad von der EU offiziell als „Gatekeeper“-Plattform eingestuft, was bedeutet, dass es den Vorschriften des DMA unterliegt. Apple erhielt daraufhin eine sechsmonatige Frist, um die entsprechenden Änderungen in iPadOS vorzunehmen. In iPadOS 18, der neuesten Version des Betriebssystems, hat Apple bereits erste Schritte unternommen, um den Anforderungen der EU gerecht zu werden. Nutzer in der Europäischen Union können nun alternative App-Stores auf ihren Geräten installieren. Das bedeutet, dass man Apps nicht mehr ausschließlich über den Apple-eigenen App Store beziehen muss, was Apple bisher eine starke Kontrolle über das Angebot und die Gebührenstrukturen ermöglichte. Zudem kann man erstmals auch einen anderen Browser als Safari als Standardbrowser einstellen.

Trotz der Fortschritte bei App-Stores und Browsern bleibt ein wichtiger Punkt des DMA jedoch ungeklärt: die Interoperabilität mit Zubehör von Drittanbietern. Die EU möchte sicherstellen, dass Nutzer nicht gezwungen sind, ausschließlich auf Apple-eigenes Zubehör wie die AirPods oder den Apple Pencil zurückzugreifen, um eine optimale Nutzungserfahrung zu haben. Obwohl das iPad bereits mit Bluetooth-Zubehör von Drittanbietern kompatibel ist, bemängelt die EU, dass die Unterstützung für diese Produkte oft nicht so reibungslos und integriert funktioniert wie bei Apple-eigenen Produkten. Während man Kopfhörer und Smart Pens von Drittanbietern grundsätzlich nutzen kann, erleben Nutzer oft eine weniger nahtlose Bedienung und eine reduzierte Funktionalität. Apple scheint hier eine andere Sichtweise zu vertreten und könnte argumentieren, dass das iPad bereits ausreichend kompatibel mit Drittanbieter-Produkten ist.

Apple hat viele der Änderungen, die der Konzern an iOS vorgenommen hat, auch bereits auf iPadOS portiert, allerdings dürften weitere Änderungen fällig werden.Es gibt zwar schon jetzt zahlreiche Drittanbieter-Stifte, die mit dem iPad und dem iPad Pro kompatibel sind, Apple unterstützt aber keine Industriestandards wie etwa MPP 2.0, während ausgewählte Funktionen offiziell nur mit dem Apple Pencil funktionieren, wie etwa die Hover-Funktionalität, welche die Position des Stylus anzeigt, auch wenn dieser ein paar Millimeter vom Display entfernt ist, oder die Möglichkeit, den Stylus magnetisch am Tablet zu befestigen und so aufzuladen. Die Europäische Kommission prüft aktuell Apples jüngsten Compliance-Bericht, und wird im Anschluss entscheiden, ob die bereits vorgenommenen Anpassungen ausreichen, um die Anforderungen des Digital Markets Acts zu erfüllen, oder ob weitere Änderungen erforderlich sind.

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