Vivo X90, Vivo X90 Pro und Vivo X90 Pro+ in China vorgestellt

Vivo X90, Vivo X90 Pro und Vivo X90 Pro+ in China vorgestellt

Vivo hat in China seine neue X90 Serie vorgestellt, welche die Modelle Vivo X90 Pro+, X90 Pro und X90 umfasst. Die neue Generation der Flagship-Smartphones bietet ein neues Design und neue Prozessoren. Beim X90 und X90 Pro verbaut Vivo den kürzlich erst vorgestellten Dimensity 9200 von Mediatek. Das X90 Pro+ hingegen setzt auf den Snapdragon 8 Gen 2 von Qualcomm und ist damit eines der ersten Smartphones mit dem neuen Highend-Chip der Amerikaner. Preislich beginnt das X90 bei 3699 ¥ (umgerechnet ca. 495 €). Das Vivo X90 Pro kostet wiederum mindestens 4999 ¥ (ca. 670 €) und das X90 Pro+ ist erst ab 6499 ¥ (ca. 870 €) erhältlich. Alle Informationen zu den neuen Geräten findet ihr hier im Artikel.

Design und Display der Vivo X90 Serie
Das Vivo X90, X90 Pro und X90 Pro+ sehen sich zum Verwechseln ähnlich. Alle Modelle besitzen auf der Vorderseite ein 6,78 Zoll (ca. 17 cm) Curved-AMOLED-Display mit einer Bildwiederholfrequenz von 120 Hz. Die Auflösung des Vivo X90 und X90 Pro liegt bei 2800 x 1260 Pixel. Das Vivo X90 Pro+ wiederum bietet eine Auflösung von 3200 × 1440. Die maximale Helligkeit der Panels soll beim normalen und Pro-Modell bei 1.300 Lux liegen. Das X90 Pro+ bietet hingegen beeindruckende 1.800 Lux.

Die Frontkamera ist bei allen Smartphones der Serie in einer Punch-Hole-Notch eingelassen und der Fingerabdrucksensor befindet sich im bzw. unter dem Display. Eine IP-68 Zertifizierung besitzen hingegen nur das X90 Pro und X90 Pro+. Beim X90 ist es nur eine IP-64 Zertifizierung, die aber eigentlich jedes Smartphone heutzutage erfüllt. Bei den Abmessungen und dem Gewicht unterschieden sich die drei Smartphones nur minimal:
Vivo X90: 164,10 x 74,44 x 8,48-8,88 mm, 196-200 Gramm
Vivo X90 Pro: 164,07 x 74,53 x 9,34 mm, 214,85 Gramm
Vivo X90 Pro+: 164,35 x 75,29 x 9,7 mm, 221 Gramm

Das Vivo X90 Pro und X90 Pro+ sind jeweils in den Farben Schwarz und Rot erhältlich. Die Rückseite besitzt bei beiden Geräten eine Kunstlederoptik. Das günstigere X90 bietet hingegen zwar auch eine rote Kunstlederversion, die Auswahl umfasst aber auch eine hellblaue und schwarze Variante mit Glasrückseite. Der Standby-Button und die Lautstärkewippe ist bei allen drei Smartphones auf der rechten Seite eingelassen. Geladen wird über einen USB-C-Anschluss an der Unterseite.

Prozessor, Speicher und Akku der Vivo X90 Serie
Die neue Vivo X90 Serie bietet eine Auswahl an zwei spannenden Prozessoren. In den günstigeren Modellen X90 und X90 Pro verbaut Vivo den neuen Mediatek Dimensity 9200. Der Flagship-Chip wurde erst vor wenigen Wochen vorgestellt und soll insbesondere mehr Grafikleistung als der Vorgänger bieten. Selbstverständlich wurde aber auch die CPU-Leitung und der Stromverbrauch verbessert. Der Octa-Core wird weiterhin von TSMC im 4nm-Verfahren hergestellt und hat acht Kerne:
1 x Cortex-X3 Performance-Kern (max. 3,05 GHz)
3 x Cortex-A715 Performance-Kerne (max. 2,85 GHz)
4 x Cortex-A510 Effizienz-Kerne (max. 1,8 GHz)

Das größere Upgrade ist aber die ARM Immortalis-G715 GPU, die jetzt laut Mediatek 32 % mehr Leistung als die ARM Mali-G710 MP10 GPU aus dem Dimensity 9000 bieten soll. Erhältlich ist das Vivo X90 in den Speichervarianten 8 GB + 128 GB, 8 GB + 256 GB, 12 GB + 256 GB und 12 GB + 512 GB. Außer bei der 128GB-Version handelt es sich durchweg um UFS 4.0 Speicher und LPDDR5 RAM. Die günstigste Version setzt hingegen auf den etwas langsameren UFS 3.1 Massenspeicher. Beim Vivo X90 Pro hingegen kommt bei allen Speichervarianten UFS 4.0 Speicher zum Einsatz. Erhältlich sind die Varianten 8 GB + 256 GB, 12 GB + 256 GB und 12 GB + 512 GB. LPDDR5X RAM wird nur bei der höchsten Ausstattungsvariante verbaut. Die restlichen Optionen bieten wie beim Vivo X90 LPDDR5 RAM.

Im Vivo X90 Pro+ hingegen ist der ebenfalls neue Snapdragon 8 Gen 2 von Qualcomm verbaut. Der Prozessor steht in direkter Konkurrenz zum Dimensity 9200 und soll die Vormachtstellung von Qualcomm bei Highend-Smartphones gegen den taiwanesischen Konkurrenten verteidigen. Dafür bietet der Octa-Core acht Prozessor-Kerne:
1 x Cortex-X3 Performance-Kern (max. 3,2 GHz)
4 x Cortex-A715 Performance-Kerne (max. 2,8 GHz)
3 x Cortex-A510 Effizienz-Kerne (max. 2,0 GHz)

Die neue Adreno 740 GPU soll zudem eine bessere Grafikleistung ermöglichen und setzt dafür unter anderem auf Features wie hardwarebeschleunigtes Raytracing. Der Dimensity 9200 bietet diese neuen Funktionen aber ebenfalls. Erhältlich ist das X90 Pro+ in den Speichervarianten 12 GB + 256 GB und 12 GB + 512 GB. Es handelt sich dabei um LPDDR5X RAM und UFS 4.0 Speicher.

Welcher der beiden Chips schlussendlich wirklich die Nase vorn hat, wird erst ein ausführlicher Test klären können. Ziemlich sicher bieten aber sämtliche Smartphones der X90 Serie mehr als genug Leistung. Spannend bleibt, welcher der beiden Prozessoren im Alltag stromsparender arbeitet und ob die Hersteller die Überhitzungsproblematik der letzten Jahre in den Griff bekommen haben.

Auch bei der Ladetechnik unterscheiden sich die Smartphones teilweise erheblich. Das Vivo X90 besitzt einen 4810 mAh Akku, der sich kabelgebunden mit einer Leistung von 120 Watt aufladen lässt. Beim Vivo X90 Pro ist hingegen ein minimal größerer 4870 mAh Akku verbaut, der neben 120 Watt kabelgebundenes Laden auch 50 Watt kabelloses Laden ermöglicht. Das Vivo X90 Pro+ wiederum besitzt mit 4700 mAh kurioserweise den kleinsten Akku und mit 80 Watt Laden über USB-C auch die langsamste Ladegeschwindigkeit. Kabelloses Laden mit 50 Watt bietet aber auch das teuerste Modell.

System und Konnektivität
Die neue Vivo X90 Serie wird mit Vivos Android-Oberfläche OriginOS in der dritten Generation ausgeliefert. OriginOS basiert auf Android 13 und bietet eine Vielzahl an zusätzlichen Features und optischen Anpassungen. Für einen detaillierteren Einblick in die Software empfehlen wir euch unseren Testbericht zum Vivo IQOO 10 Pro. Sollten die X90-Geräte auch ihren Weg nach Europa finden, wird OriginOS erfahrungsgemäß durch Funtouch OS ersetzt.

Alle Smartphones der X90 Serie ermöglichen, bis zu zwei SIM-Karten gleichzeitig zu verwenden und funken im 5G-Netz. Dabei werden folgende Frequenzen unterstützt:
Vivo X90:
4G-LTE:B1/B2/B3/B4/B5/B7/B8/B18/B19/B26/B28A/B34/B38/B39/B40/B41
5G: n1/n3/n5/n8/n28A/n41/n77/n78

Vivo X90 Pro:
4G-LTE: B1/B2/B3/B4/B5/B7/B8/B12/B17/B18/B19/B26/B28A/ B34/B38/B39/B40/B41
5G:n1/n3/n5/n8/n28A/n38/n40/n41/n77/n78/n79

Vivo X90 Pro+:
4G-LTE: B1/B2/B3/B4/B5/B7/B8/B12/B17/B18/B19/B20 B25/B26/B28/B34/B38/B39/B40/B41/B42/B66
5G: n1/n2/n3/n5/n7/n8/n12/n20/n28/n38/n40/n41/n66/n77/n78/n79

Somit unterstützt derzeit nur das Vivo X90 Pro+ das für Deutschland relevante LTE-Band 20. Es ist aber möglich, dass auch die anderen zwei Modelle in einer abgeänderten globalen Version inklusive LTE-Band 20 erscheinen werden. Weiterhin sind die Geräte auch mit Bluetooth 5.3 und WiFi 6 ausgestattet. Die Sensorik umfasst zudem neben den Standards für Licht, Annäherung und Beschleunigung auch ein Gyroskop und einen 3D-Kompass. NFC und eine Infrarot-Fernbedienung sind ebenfalls verbaut. Die Standorterkennung erfolgt über Beidou, GPS, GLONASS, Galileo, QZSS und NavIC.

Kameras der Vivo X90 Serie
Sowohl der Dimensity 9200 als auch der Snapdragon 8 Gen 2 sollen für eine bessere Kameraperformance sorgen. Ob diese Steigerung im Alltag wirklich bemerkbar ist, wird sich erst noch zeigen müssen. Die neuen X90 Vivo-Smartphones setzen zusätzlich auf den hauseigenen ISP V2 Bildsensor. Vivo setzt zudem seine Kooperation mit dem deutschen Traditionsunternehmen Zeiss fort.

Die Kamerausstattung der einzelnen Modelle unterscheidet sich maßgeblich. Das Vivo X90 Pro+ und Vivo X90 Pro nutzen den Sony IMX989 als Sensor für die Hauptkamera. Der 1 Zoll große Sensor bietet eine Auflösung von 50 MP und findet sich unter anderem auch im Xiaomi 12S Ultra wieder (zum Test). Zusätzlich bietet das X90 Pro+ noch eine 50 MP Portrait-Kamera mit Sony IMX758 Sensor, eine Telekamera mit 64 MP und eine 48 MP 114° UWW-Kamera. Optische Bildstabilisierung (OIS) steht bei allen Kameras außer der UWW-Kamera zur Verfügung.

Beim X90 Pro hingegen fehlt die Telekamera. Die 108° UWW-Kamera mit Sony IMX663 Sensor bietet nur eine Auflösung von 12 MP. Die Portraitkamera mit 50 MP Sony IMX758 Sensor ist aber ebenfalls verbaut. OIS ist auch hier nur bei der UWW-Kamera nicht verfügbar. Bei der Frontkamera handelt es sich wie auch beim X90 Pro+ um eine nicht näher spezifizierte 32-MP-Kamera.

Im Vivo X90 ist wiederum der Sony IMX866 Sensor mit 50 MP als Hauptkamera verbaut. Zusätzlich besitzt das Smartphone eine Portrait-Kamera und eine 108° UWW-Kamera mit jeweils einem Sony IMX663 Sensor mit 12 MP Auflösung. Bei der Frontkamera liegt auch hier die Auflösung bei 32 MP. Zusätzlich sind all drei Smartphones in der Lage, Videos mit einer 8K-Auflösung aufzunehmen.

Unsere Einschätzung
Die neue Vivo X90 Serie besitzt spannende Hardware, wie zum Beispiel die neuen Highend-Chips von Qualcomm und Mediatek. Auch darüber hinaus sind die Geräte in vielen Belangen mit neuer Technik ausgestattet und bieten eine hochwertige Optik. Die Abstufungen finden sich vor allem in der Kamera-Ausstattung der Smartphones. Hier bieten das X90 Pro+ und X90 Pro unter anderem mit dem Sony IMX989 Sensor eine vermutlich bessere Kamera als das normale X90. Die tatsächliche Performance werden wir aber erst im Rahmen eines ausführlichen Tests bewerten können. Das Vivo X90 könnten sich nämlich auch als starkes Budget-Flagship entpuppen, während die zwei anderen Geräte erst zu deutlich höheren Preisen erhältlich sind. Ein Import lohnt sich wahrscheinlich nur beim X90 Pro+, da die beiden anderen Modelle das LTE-Band 20 nicht unterstützen. Die beste Anlaufstelle für eine Bestellung wird mit ziemlicher Sicherheit wieder Tradingshenzhen sein. Es bleibt jedenfalls spannend, ob die Smartphones auch offiziell ihren Weg nach Europa finden werden.

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